
Ausleitende Verfahren
Ausleitende Verfahren sind Behandlungsmethoden in der Alternativmedizin, die zur Entgiftung der Körpersäfte (siehe Humoralmedizin) dienen sollen. Die Verfahren wirken lokal oder den ganzen Körper betreffend, d.h. sie können den reflektorisch wirkenden Verfahren zugeordnet werden.
Ich arbeite mit folgenden Verfahren
Baunscheidtieren
Das Baunscheidtieren gehört zu den ausleitenden Verfahren, bei der durch Sticheln und anschliessendes Einreiben mit einem speziellen Baunscheidtier-Öl ein künstlicher Hautausschlag erzeugt wird. Durch diese Reizung der Haut wird die lokale Durchblutung angeregt sowie die Durchblutung der inneren Organe, die mit den behandelten Hautsegmenten reflektorisch verbunden sind. Dadurch sollen Schmerzen gelindert und die inneren Organe gestärkt werden.
Das Baunscheidtieren wird auch als Reflexzonentherapie angewandt. Verschiedene Hautbereiche, sogenannte Head-Zonen, sind über Nervenbahnen mit bestimmten inneren Organen verbunden. Aufgrund dieser Nervenverbindungen können Störungen eines inneren Organs reflexartig Schmerzen oder Veränderungen (Überempfindlichkeit, Eindellungen, Quellungen) in dem zugehörigen Hautareal und dem darunter liegenden Bindegewebe auslösen. Die Reflextherapie funktioniert in umgekehrter Richtung: Übt man mechanisch, mit Wärme oder Arzneimitteln und deren Wirkstoffen einen Reiz auf ein bestimmtes Hautgebiet aus und beeinflusst so auch das mit diesem Hautbereich verbundene, in seiner Funktion gestörte Organ, positiv. Der Lymphfluss wird angeregt, um Gift- und Krankheitsstoffe aus dem Körper zu leiten. Weil das Verfahren eine Entzündung hervorruft, werden Abwehrprozesse gestartet. Das kann auch die Immunabwehr des Körpers stärken.
Blutegeltherapie
Die Blutegeltherapie ist schon über 3000 Jahre alt und gilt als milde Form des Aderlasses. Es werden mehrere Egel auf den Körper des Patienten gesetzt. Oft werden sie auf bestimmten Reflexzonen angewendet, um neben den Hauptwirkungen vom Blutentzug und den vom Egel freigesetzten Stoffen wie Hirudin, eine reflektorische Wirkung auf die Organe zu erreichen.
Blutegel, welche in der Therapie verwendet werden, werden extra in Farmen für ausschliesslich medizinische Zwecke gezüchtet. Um die Übertragung von Infektionskrankheiten, wie Hepatitis und AIDS zu vermeiden, werden die Blutegel immer nur einmal eingesetzt.
In den Halsdrüsen produziert der Blutegel ein Speichelsekret mit mehreren Wirkstoffen, welche er bei dem Saugen des Blutes freisetzt. Diese zahlreichen Substanzen, wie zum Beispiel Hirudin, haben eine heilsame Wirkung. Durch die gerinnungshemmende Wirkung kommt es dazu, dass sich die Wunde erstmal nicht sofort verschliesst. Das Nachbluten der Wunde kann von 4 – in seltenen Fällen 20 Stunden dauern. Dies ist daher mit einem sanften Aderlass zu vergleichen. Andere Wirkstoffe fördern die Durchblutung, den Lymphfluss und können durch die lokale Gefässerweiterung krampflösend, entstauend und entzündungshemmend wirken.
Die Wirkstoffe haben entgiftende, schmerzlindernde, entzündungshemmende, gerinnungshemmende, durchblutungsfördernde u.a. Eigenschaften.
Schröpfen
Schröpfen ist eine Hautreiztherapie, die zu den ausleitenden Verfahren gehört. Mit Schröpfgläsern sollen Schadstoffe über die Haut ausgeleitet werden. Man unterscheidet zwischen drei verschiedenen Arten des Schröpfens: trockenes Schröpfen, blutiges Schröpfen und die Schröpfkopfmassage.
Beim Schröpfen setzt man einen Hohlkörper auf bestimmte Hautgebiete und erzeugt darin ein Unterdruck. Dadurch wird das darunter liegende Gewebe in den Hohlraum eingezogen. Durch die Sogwirkung kommt es zu einem Austritt von Blut und Lymphflüssigkeit in das Gewebe, das unter der Haut liegt. Dies fördert nicht nur die lokale Durchblutung, sondern auch die Durchblutung der inneren Organe, die mit den behandelten Hautsegmenten reflektorisch verbunden sind. Darüber hinaus regt Schröpfen den Stoffwechsel an, beseitigt Muskelverspannungen und Gelosen und aktiviert das Immunsystem. Beim blutigen Schröpfen wird zusätzlich Blut und darin enthaltene Schadstoffe nach aussen abgeleitet.
Wickel und Auflagen (Hydrotherapie)
Unter dem Begriff Hydrotherapie (griechisch „hydro“ = Wasser) werden verschiedene Anwendungen von Wasser zur Vorbeugung und Behandlung von akuten und chronischen Erkrankungen, zur Abhärtung und zur Rehabilitation zusammengefasst.
Wickel und Auflagen eignen sich zur Schmerzlinderung, Stoffwechselanregung, können fiebersenkend wirken und unterstützen bei Entzündungen und vielen weiteren Beschwerden. Die meisten basieren auf Wasser und werden mit pflanzlichen Wirkstoffen ergänzt. Je nach Beschwerden werden sie kühl oder warm angewendet.
Wasser hat die besondere Fähigkeit, Kälte und Wärme zu leiten und Druck auf den in Wasser eingetauchten Körper oder einzelne Körperteile auszuüben. Kaltes Wasser bewirkt dabei zunächst ein Zusammenziehen der Blutgefässe, als Reaktion darauf kommt es dann ausserhalb des Wassers zu einer Weitstellung der Gefässe und einer vermehrten Durchblutung. Dadurch wird die allgemeine Durchblutung gefördert und der Kreislauf angeregt. Ausserdem kann die richtige Anwendung von Wasser den Stoffwechsel stimulieren und Atmung, Herztätigkeit, Magen-Darm-Trakt und Nervensystem positiv beeinflussen.